Hormonelle Stimulation
... der Fruchtbarkeit auf die Sprünge helfen.
Die Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch sind häufig Hormonstörungen unterschiedlichsten Ursprungs. Durch eine Blutabnahme und die anschließende Bestimmung des Hormonstatus können diese Hormonstörungen festgestellt werden und individuell durch hormonelle Stimulation, sprich die Gabe spezifischer Hormone wieder einreguliert werden.
Generell zielt eine hormonelle Stimulation demnach, wie der Name schon sagt, auf eine Stimulation der Eizellreifung beziehungsweise des Eisprungs ab. Durch eine begleitende medizinische Überwachung, auch Zyklusmonitoring genannt, kann der optimale Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr bestimmt werden; dieser Zeitpunkt liegt nahe am Eisprung, weil hier eine Befruchtung am wahrscheinlichsten ist.
So wird bei der Behandlung durch hormonellen Stimulation zunächst mal eine Blutentnahme gemacht, bei der das Verhältnis der für einen optimalen Eisprung essentiellen Hormone (Östradiol, Progesteron, LH und FSH) gemessen wird. Möglicherweise müssen auch störende männliche Hormone oder Prolaktin und Cortisol gemessen werden.
Auch bei sehr starkem Übergewicht sind Hormonstörungen häufig; diese können jedoch meist durch eine Diät wieder einreguliert werden.
Hierfür verfügt das Institut für Samenspende und Insemination der Cryobank-München über ein eigenes Hormonlabor, das über Nacht die Werte ermittelt. Auch im Urin kann das luteinisierende Hormon LH einfach bestimmt werden – dafür stehen Tests wie OvuQuick oder OvuTest in Apotheken zur Verfügung.
Hat sich nun bei der Diagnostik eine Störung der Eizellreifung herausgestellt, so wird mit weiblichen Hormonen therapiert.
Die hormonelle Stimulation beginnt in der Regel am dritten Zyklustag, d.h. am dritten Tag nach Menstruationsbeginn. Die Medikamente werden entweder in Tablettenform oder durch Spritzen verabreicht. Die Behandlungsform der hormonellen Stimulation ist mit mehreren Präparaten möglich. Einige Medikamente enthalten zwei Hormone (luteinisierende Hormon LH und follikelstimulierendes Hormon FSH).
Ab dem 8. Zyklustag kontrollieren wir die Eizellreifung, d.h. die Größe des Follikels und dessen Reife mittels Ultraschall und einer erneuten Blutuntersuchung. Die Dosis des Hormons wird dann dem Erfolg entsprechend angepasst. Bei einer Größe von 18 bis 22 mm ist der Follikel groß genug, dass sich in ihm eine befruchtungsfähige Eizelle befindet.
Nun wird im Rahmen der hormonellen Stimulation mit einem weiteren Hormon, dem humanen Choriongonadotropin (hCG), der Eisprung ausgelöst. Dieses Hormon hat eine große Ähnlichkeit mit dem den Eisprung auslösenden LH und bindet länger und stärker an die LH-Rezeptoren des Eierstocks. Es wirkt dort länger und stärker als das natürliche LH.
Etwa 36 Stunden später erfolgt die Befruchtung entweder durch Geschlechtsverkehr oder mit Hilfe der Insemination.
Eine der gefürchteten Nebenwirkungen einer hormonellen Stimulation ist das hormonelle Überstimulationssyndrom (siehe dazu Risiken bei der Kinderwunschbehandlung). Dabei produzieren die Eierstöcke sehr viele und große Follikel. Kommt es nun zum Geschlechtsverkehr können Drillinge, Vierlinge oder noch mehr Feten entstehen. Der Arzt rät in diesen Fällen dringend von Geschlechtsverkehr oder einer Insemination ab.
Nicht immer ist LH zur Stimulation notwendig, bilden viele Frauen doch bereits selbst genug davon. In diesem Fall steht hochreines FSH oder biotechnologisch hergestelltes FSH zur Verfügung, welches nicht in den Muskel, sondern unter die Haut gespritzt werden kann. Wenn Sie wollen, können Sie oder Ihr Partner dies selbst tun und müssen deshalb nicht jeden Tag in unsere Praxis kommen.