Alternative Wege zum Wunschkind

Zum Beispiel mittels Adoption

Für das Adoptivkind und für das Adoptivelternpaar, das leider auf leibliche Kinder verzichten musste, bedeutet die Adoption zumeist eine echte Bereicherung der Lebensqualität.

Dennoch kann die Annahme eines Kindes nicht das Erleben von Schwangerschaft, Geburt und Stillen, erst Recht nicht ein eigenes leibliches Kind ersetzen. Vor der Adoption muss man sich darüber völlig klar werden, dass die Adoption in aller erster Hinsicht dem Wohl des adoptierten Kindes dienen muss!

Deshalb sollten Sie ich die wichtige Frage stellen, ob eine Adoption für Sie in Frage kommt?

Generell kann sicherlich gesagt werden, dass die Festgelegtheit auf das eigene Kind und der Mythos vom Kind »aus meinem eigenen Fleisch und Blut« es den Betroffenen oftmals erschweren , diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Eltern ja auch bei ihrem eigenen Kind nicht in der Hand haben, was aus ihm wird. Zwar geben sie in der Tat ihre Erbanlagen an ihr Kind weiter – aber diese bestimmen nicht zwingend den Entwicklungsgang des Kindes.

Und so sind letztlich die sozialen Gegebenheiten und das alltägliche Lebensumfeld, die Umwelteinflüsse sowie die Erziehung für die Persönlichkeit eines erwachsenen Menschen entscheidend. Darum ist es sinnvoll, zwischen "biologischer Elternschaft" und "sozialer Elternschaft" zu unterscheiden: biologischen Eltern verdankt jeder Mensch sein Leben; zu sozialen Eltern werden die biologischen nur, wenn sie sich zu ihrem Kind bekennen, es annehmen, lieben und aufziehen.

Die sozialen Eltern ermöglichen einem Kind, wie und wohin es sich entwickeln kann. Im Allgemeinen sind biologische Eltern und soziale Eltern dieselben Personen. Wenn aber die biologischen Eltern gestorben sind oder aber aus anderen Gründen nicht zur Verfügung stehen, braucht das Kind Menschen, die bereit und in der Lage sind, die soziale Eltern schaft zu übernehmen und zu verantworten.

Und welche Maßnahmen sind für eine Adoption erforderlich?
Eine Bescheinigung des behandelnden Gynäkologen kann die Begründung beim Jugendamt oder einer kirchlichen Sozialeinrichtung erleichtern. Dort wird völlig zu Recht nach den Motiven gefragt und „geprüft", ob das Kind, das Ihnen anvertraut werden soll, auch wirklich in jeder Hinsicht gut versorgt werden würde.

Nach den Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter soll das Paar mindestens 25 Jahre und höchstens 35 Jahre alt sein. Auch wenn dies auf eine Frau, die nach Studium und Festigung der beruflichen Basis mit etwa 27 - 30 Jahren ein Baby wünschte, dann jahrelang erfolglos behandelt wurde, letztlich oft sehr kränkend und zurücksetzend wirkt, hören zu müssen, sie sei für eine Adoption zu alt.

Zudem kann eine Adoption fast nie sofort vermittelt werden. Obwohl in Deutschland jedes Jahr 7000 bis 10 000 Kinder für eine Pflegschaft von etwa 6 Monaten vermittelt und danach adoptiert werden, und noch viele Kinder in Heimen auf eine Adoption warten, gibt es etwa 7- bis 10- mal so viel Adoptionsanträge.

Nach der Adoptionsvermittlung eines Kindes warten die anderen 6 bis 9 adoptionswilligen Ehepaare also ein 2., 3. und weiteres Jahr, - und dabei wird das empfohlene Höchstalter der Frau dann schließlich doch überschritten.

Viele Heimkinder sind bereits älter, also im Schulkindalter, - aber die Frau wollte doch ein kleines Kind, dem sie noch körperliche Zuneigung und „Nestwärme" geben könnte.

Und zum Schluss noch: Cave!

Es gibt Frauen, die gehört haben, dass nach der Adoption eine natürliche Schwangerschaft eher eintreten kann. Es wäre eine völlig falsche Mission für das Adoptivkind, wenn dann ein eigenes Kind erscheint und bevorzugt wird. Außerdem trifft es nicht zu, dass eine Schwangerschaft nach der Adoption häufiger eintritt.

Auch die Übernahme einer Pflegschaft ist für Paare, die eigentlich einen eigenen Kinderwunsch haben, nicht unbedingt zu empfehlen, müssen Pflegeeltern häufig doch die Pflegekinder wieder an ihre leiblichen Eltern abgeben. Eine Tatsache, die gerade für Wunscheltern herzzerreißend sein kann und schwer belastend.